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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 96. Schlüchtern

Elm

Stadtteil · 235 m über NN
Gemeinde Schlüchtern, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

2,5 km nordöstlich von Schlüchtern

Lage und Verkehrslage:

Beiderseits des Elmbaches gelegen.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Sinntal/Jossa – Schlüchtern/Elm ("Sinntalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 6.5.1872).

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Sterbfritz/Mottgers-Süd.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (795);
  • locus (796);

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3539624, 5580650
UTM: 32 U 539534 5578857
WGS84: 50.36046° N, 9.555796° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435025030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1085, davon 513 Acker (= 47.28 %), 264 Wiesen (= 24.33 %), 122 Holzungen (= 11.24 %)
  • 1961 (Hektar): 1274, davon 354 Wald (= 27.79 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1587: 32 Schützen, 30 Spießer
  • 1633: 80 Haushaltungen
  • 1812: 73 Feuerstellen, 791 Seelen
  • 1885: 910, davon 854 evangelisch (= 93.85 %), 51 katholisch (= 5.60 %), 5 Juden (= 0.55 %)
  • 1961: 1299, davon 1111 evangelisch (= 85.53 %), 151 katholisch (= 11.62 %)
  • 1970: 1151

Diagramme:

Elm: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 796: locus Elmaha infra terminum villae Kinzicha
  • 1544: Amt Brandstein
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Brandenstein
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Brandenstein (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Altengronau
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Schlüchtern

Gericht:

  • Amtsgericht Schlüchtern
  • 1822: Justizamt Steinau / Assistenzamt Schlüchtern
  • 1832: Justizamt Schlüchtern
  • 1867: Amtsgericht Schlüchtern

Gemeindeentwicklung:

Seit 01.12.1969 Ortsteil der Stadt Schlüchtern.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1167 ist die Kirche im Besitz des Klosters Schlüchtern.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1167: Kirche (basilica)

Patrozinien:

  • Johannes Baptista (der Täufer) [1629, vermutet]

Pfarrzugehörigkeit:

1167 Filial- und Eigenkirche von Kloster Schlüchtern. 1356/57 besass die Kirche das Begräbnisrecht, 1596 wude sie zur Pfarrkirche erhoben. 1602 gehört die Kirche mit Breitenbach zur Pfarrei Kressenbach. Die protestantische Pfarrei zur Klasse Schlüchtern.

Diakonische Einrichtung:

1926 besteht Gemeindediakonissenstation mit einer Schwester Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 325; 1946 - 1953 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Da von Schlüchtern versehen, Einführung der Reformation vermutlich 1543 unter Abt Peter Lotichius.

Erster eigener Pfarrer: Kaspar Lapp 1577-1587

Reformierter Bekenntniswechsel

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden:

1167: Bistum Würzburg, Kloster Schlüchtern

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Im westlichen Ortsbereich lag an einem vom Schwarzbach abgeleiteten und in den Elmbach mündenden Betriebsgraben die Untere Mühle, im nördlichen Ortsbereich an einem vom Elmbach abgeleiteten Betriebsgraben die Obermühle. Die Zuordnung der 1331 in Verbindung mit dem Kloster Schlüchtern erwähnten Mühle Sygmundes ist ungewiß.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Elm, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12519> (Stand: 28.11.2022)