Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 39. Frankenau
Weitere Informationen
Herbelhausen
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Stadtteil · 295 m über NN
Gemeinde Gemünden (Wohra), Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
14 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
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Lage und Verkehrslage:
Kleines geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss im Wohratal am Westrand des Kellerwaldes südlich von Kloster Haina. Durch den Ort führt die Verbindungsstraße von Kloster Haina nach Gemünden (Wohra)
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Ersterwähnung:
1200/1220
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Historische Namensformen:
- Herebaldeshusen (1200/1220) [Klosterarchive 4: Die oberhessischen Klöster 2 S. 257-258, Nr. 546 = S. 376-377, Anhang II (Volltext)]
- Herboldehusen, de (1231) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 47, Nr. 66]
- Herboldehusen, in (1253) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S.123, Nr. 209]
- Herbodehusen, in (1291) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 383, Nr. 796]
- Herwelhausen (1577) [HStAM Bestand S Nr. 40, fol. 163-165]
- Herbelhausen (1591)
- Herbelhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1253)
- Dorf und Gemarkung (1385)
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Umlegung der Flur:
1934, 1935
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3498497, 5652093
UTM: 32 U 498423 5650272
WGS84: 51.004019° N, 8.97753° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635012040
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 268, davon 167 Acker (= 62.31 %), 59 Wiesen (= 22.01 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 272, davon 0 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 11 Hausgesesse
- 1747: 11 Haushaltungen
- 1885: 126, davon 126 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 117, davon 112 evangelisch (= 95.73 %), 5 katholisch (= 4.27 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1530: Gericht Bulenstrut
- 1577: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
- 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rosenthal
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Frankenberg
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Gericht:
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
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Herrschaft:
1254 und 1264 tritt der Graf von Ziegenhain als Gerichtsherr auf. Im 14. Jahrhundert sind die herrschaftlichen Verhältnisse nicht klar erkennbar, spätestens seit 1450 ist die Herrschaft landgräflich. 1464 wird Herbelhausen weder bei der Versetzung zahlreicher Städte und Dörfer durch den Mainzer Erzbischof an den Landgrafen noch bei dem unmittelbar darauf erfolgten Verkauf des Gerichts Bulenstrut an das Kloster Haina explizit genannt. Mit der Umwandlung Hainas in ein Hospital fallen die Einkünfte diesem zu.
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Gemeindeentwicklung:
Seit dem 31.12.1971 gehört Herbelhausen als Stadtteil zur Stadtgemeinde Gemünden (Wohra).
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1200/1220 besaß das Stift Wetter ein Mannlehen von 1 Hufe in Herbelhausen.
- 1253 übertragen der Ritter Isfried von Herbelhausen und seine Ehefrau Hedwig dem Kloster Haina ihren Besitz in den Dörfern Herbelhausen und Wickersdorf. In der Folge kann der Besitz des Klosters vermehrt werden, das somit zum wichtigsten Grundherrn wird. Auch die Grafen von Ziegenhain übertragen ihren Besitz dem Kloster. 1279 bestätigt auch die Äbtissin von Wetter den Besitz des Klosters Haina u.a. in Herbelhausen, der aus ihrem Stiftsbesitz hervorgegangen ist.
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Ortsadel:
1231-
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1250/55 - 1305: plebanus
- 1278: ecclesia
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Pfarrzugehörigkeit:
Vorübergehend selbständige Pfarrei so 1278, 1577 und später nach Grüsen eingepfarrt
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Patronat:
1278 Kloster Haina erwirbt drei Viertel des Patronats der Pfarrei; bei jeder vierten Vakanz behält sich die Familie Luscus die Besetzung vor. 1291 Verzicht auf Rechte durch Gottfried Luscus
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Grüsen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grüsener Pfarrer Adam Emmerich ab 1527.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Grüßen
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
In der Karte von Schleenstein ist 1708/10 westlich von Herbelhausen eine Ziegelhütte eingezeichnet (Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17)
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Mühlen:
1347 Mühle belegt
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Herbelhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1179> (Stand: 24.3.2022)