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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 51. Rüdesheim

Johannisberg

Stadtteil · 182 m über NN
Gemeinde Geisenheim, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4,5 km nordöstlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf westlich des Elsterbaches auf dem Rücken einer sich aus der Rheinniederung erhebenden Vorhöhe.

Siedlungsentwicklung:

Zahlreiche vorgeschichtliche Grabhügel in der Gemarkung (Walddistrikt Sang). Reste einer vermuteten Befestigung hinter der unteren Brunnengasse erkennbar.Die genauen Anfänge der Besiedlung des Ortes in historischer Zeit lassen sich kaum von den Anfängen des Klosters trennen.

Historische Namensformen:

Ortsteile:

  • Berg (Johannisberg)
  • Grund
  • Schloßheide

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3426955, 5541346
UTM: 32 U 426909 5539570
WGS84: 50.003961° N, 7.98004° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439004020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 946, davon 130 Acker (= 13.74 %), 46 Wiesen (= 4.86 %), 651 Holzungen (= 68.82 %)
  • 1961 (Hektar): 947, davon 655 Wald (= 69.17 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1525: 118 Herdstellen
  • 1700: 49 Bürger und 4 Beisassen
  • 1820: 713 Einwohner
  • 1885: 1316, davon 84 evangelisch (= 6.38 %), 1227 katholisch (= 93.24 %), 5 Juden (= 0.38 %)
  • 1961: 1987, davon 325 evangelisch (= 16.36 %), 1655 katholisch (= 83.29 %)

Diagramme:

Johannisberg: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Mittelamt Oestrich
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Rheingaukreis

Gericht:

  • 1540: Gericht Oestrich
  • um 1550: Gericht Johannisberg
  • 1816: Amt Rüdesheim
  • 1849: Justizamt Rüdesheim
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
  • 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 Eingemeindung zur Stadt Geisenheim.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Das Kloster Johannisberg war in der Gemarkung noch im 16. Jahrhundert der wichtigste Grundherr. Nach der Aufhebung des Klosters 1563 übernahm zunächst im Auftrag des Mainzer Erzbischofs ein weltlicher Schaffner die Verwaltung. 1641 durch Verpfändung vorübergehend in weltlichem Besitz, kam Johannisberg 1716 an die Fürstabtei Fulda.
  • Ende des 12. Jahrhunderts hatten die Herren von Bolanden Besitz in Johannisberg.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1358: Kustos und Pleban
  • 1469 übernimmt ein als Pfründner ins Kloster eintretender Priester die Predigt an Sonn- und Feiertagen und die Zelebrierung von mindestens vier Wochenmessen.
  • Zur Kirche siehe Johannisberg (Kloster bzw. Schloss)

Patrozinien:

  • Johannes Baptista (der Täufer)

Patronat:

Bis zur Aufhebung des Kloster stand diesem das Patronatsrecht zu. Es folgten zunächst der Mainzer Erzbischof, dann die weltichen Pfandinhaber und schließlich der Fürstabt von Fulda.

Klöster:

Bekenntniswechsel:

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

1549 sind Wiedertäufer in Johannisberg belegt.

Kirchliche Mittelbehörden:

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Johannisberger Maschinenfabrik für Druckmaschinen bestand bis 1846.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Johannisberg, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11038> (Stand: 28.11.2022)