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Herzogtum Nassau 1819 – 50. Lorch

Assmannshausen

Stadtteil · 86 m über NN
Gemarkung Aßmanshausen, Gemeinde Rüdesheim am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4,5 km nordwestlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage:

Siedlung auf einem engen Uferstreifen an der Einmündung des aus dem Höllental kommenden Auhauser Baches in den Rhein. Kirche etwas erhöht am Ortsrand.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Wiesbaden – Oberlahnstein ("Rheintalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 22.2.1862).

Ersterwähnung:

1108

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • dorff (1407)
  • flecken (1671)

Ortsteile:

  • Aßmannshausen, Aulhausen (seit 1.10.1970)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3418754, 5539682
UTM: 32 U 418711 5537906
WGS84: 49.987942° N, 7.866017° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439013010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 420, davon 83 Acker (= 19.76 %), 1 Wiesen (= 0.24 %), 153 Holzungen (= 36.43 %)
  • 1961 (Hektar): 420, davon 106 Wald (= 25.24 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1525: 80 Herdstellen
  • 1700: 36 Bürger und 5 Beisassen
  • 1820: 500 Einwohner
  • 1885: 1058, davon 68 evangelisch (= 6.43 %), 990 katholisch (= 93.57 %)
  • 1961: 1625, davon 258 evangelisch (= 15.88 %), 1339 katholisch (= 82.40 %)
  • 1970: 1491

Diagramme:

Assmannshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Unteramt Geisenheim
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Rheingaukreis

Gericht:

  • Im 2. Viertel des 14. Jahrhunderts Lösung vom Gricht in Rüdesheim
  • 1816: Amt Rüdesheim
  • 1849: Justizamt Rüdesheim
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
  • 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977 Eingliederung in die Stadt Rüdesheim am Rhein.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Zum Erstift Mainz gehörig. 1407 Ordnung des Mainzer Erzbischofs Johann II., 1671 Beantwortung eines kurfürstlichen Fragebogens, aus dem das Abhängigkeitsverhältnis hervorgeht.

Zehntverhältnisse:

Den Zehnten besaßen zum Teil der Graf von Sponheim (so 1391) und der Propst von St. Viktor, der 1442 einen Anteil sinem Stift inkorporierte.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1325 Pleban
  • 1325 ist bereits ein Kirchenbau vorhanden. Der heutige Bau wurde nicht vor dem späten 15. Jahrhundert errichtet. 1869 Restaurierung, Ende des 19. Jahrhunderts Erweiterung um ein westliches Joch.

Patrozinien:

  • Heilig Kreuz (Crux)

Pfarrzugehörigkeit:

Seit 1325 eigene Pfarrei

Patronat:

Das Patronat hatte der Propst von St. Viktor zu Mainz und von diesem das Kapitel des Stifts (um 1700) inne.

Bekenntniswechsel:

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Bereits im 15. Jahrhundert wurde Bergbau betrieben. 1489 erneute Suche nach den warmen Quellen. 1705 Einrichtung eines Brunnen- und Badhauses, das seit 1777 verfiel. 1829 Entdeckung lithiumhaltiger, alkalischer Thermalquellen, die seit 1842 für Kurzwecke genutzt werden.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Assmannshausen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10708> (Stand: 28.11.2022)