Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5816 Königstein (Taunus)
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Ortskennziffer
43400502006

Kugelherrenstift Königstein

365 m über NN
Gemarkung Königstein im Taunus, Gemeinde Königstein im Taunus, Hochtaunuskreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Die Gemeinschaft der Brüder vom Gemeinsamen Leben in Königstein (1466) gehört zu den drei mittelhessischen Gründungen, die durch eine Gruppe verwandter Landesherren in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Domprediger Gabriel Biel entstehen. Ihre Aufgabe sehen die im Volksmund nach ihrer Kopfbedeckung Kugelherren genannten Kleriker und Laien in der Verbesserung des kirchlichen Lebens und der Hebung des wissenschaftlichen und kulturellen Lebens in den Städten.

Orden:

Brüder vom Gemeinsamen Leben (Kugelherren)

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Peter zu Mainz, Dekanat Eschborn

Typ:

Kollegiatstift

Territorium:

  • Herrschaft Eppstein
  • 1535: Grafschaft Stolberg
  • 1581: Kurfürstentum Mainz

Historische Namensformen:

  • ecclesia [...] adinstar collegiate ecclesie [...] (1466) [Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 4 S. 386-392, Nr. 182]
  • nova congregatio collegialis et olim parochialis ecclesiae beatae Mariae virginis in oppido Königstein (1467)
  • prepositus et capitulum ecclesie beate Marie prope Königstein (1475) [Würdtwein, Dioecesis Moguntina 2, S. 87-98, Nr. 26, hier S. 87]
  • domus sanctae Mariae virginis in Königstein (1476)

Lagebezug:

12 km südwestlich von Bad Homburg

Lage:

Karlstraße 1-4, Woogtalstraße 1-3

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3461810, 5561038
UTM: 32 U 461750 5559254
WGS84: 50.184244° N, 8.464236° O

Geschichte

Geschichte:

1466 gründet Graf Eberhard von Eppstein in Königstein ein Kollegiatstift der Kugelherren und übergibt ihnen die Pfarrei der Stadt mit dem Pfarrbesitz. Die auch Kappenherren oder Fraterherren genannten Brüder vom Gemeinsamen Leben bilden eine Lebensgemeinschaft von Priestern und Laien, die sich den Besitz und den Alltag teilen. Der Mainzer Erzbischof, Adolf von Nassau, erhebt die Pfarrkirche St.Marien in Königstein zur Kollegiat-/Stiftskirche. 1487 wird eine Schule der Kugelherren erwähnt.

Nach Aussterben der Familie der Eppsteiner fällt Königstein an die Grafen von Stolberg. 1540 löst der Landesherr, Graf Ludwig von Stolberg, das Stift auf, die Stiftsherren treten zur Reformation über. Die Kugelherren verkaufen ihr Haus mit allen Einkünften und der Pflicht der Pfarrversorgung an den Landesherren. 1581 fällt Königstein an den Kurfürsten von Mainz, der das Gebiet rekatholisiert. Das Stift wird nicht wieder eröffnet. 1646 übernehmen Kapuziner die alten Anlagen.

Gründungsjahr:

1466

Gründer:

Herren von Eppstein

Aufhebungsjahr:

1540

Pfarrrechte:

Stadtkirche in Königstein

Patrozinien:

St. Martin

Ausstattung

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kulturdenkmal Alte Schule)

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kulturdenkmal Kellergewölbe)

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30228

Zitierweise
„Kugelherrenstift Königstein, Gemeinde Königstein im Taunus“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12986> (Stand: 11.11.2021)
Indizes

Personen:

Biel, Gabriel

Nassau, Adolf II. Graf von

Sachbegriffe: