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Klöster und Orden

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Ortskennziffer
44001102003

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Kloster Hirzenhain

270 m über NN
Gemarkung Hirzenhain, Gemeinde Hirzenhain, Wetteraukreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Nahe einer Marienkapelle bei Hirzenhain, zu der zahlreiche Pilger strömen, wird durch die Herren von Eppstein zu Beginn des 15. Jahrhunderts ein Chorherrenstift eingerichtet. Die Gründung zieht sich über mehrere Jahre hin, findet ihren Abschluss 1437 durch die Ansiedlung von Augustinerchorherren aus dem Reformkloster Böddeken in Westfalen. In der zum Stift gehörenden Waldschmiede wird Eisen verarbeitet. Hier baut die Firma Buderus 1678 ihre ersten Hochöfen.

Orden:

Augustiner-Chorherren

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mainz, St. Maria ad gradus, Dekanat Friedberg

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • Grafen von Eppstein, Königstein, Hanau, Stolberg

Lagebezug:

9,5 km südöstlich von Nidda

Lage:

Das Kloster liegt am westlichen Vogelsbergrand.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3509675, 5584033
UTM: 32 U 509597 5582239
WGS84: 50.392124° N, 9.135006° O

Geschichte

Geschichte:

Seit 1435 leben Augustinerchorherren im Stift Hirzenhain. Sie stammen aus dem Augustinerkloster Böddeken in Westfalen, das zur Windesheimer Kongregation zählt. Die Familie Eberhard, Gottfried, Eberhard, Johann und Werner von Eppstein übergeben diesem Kloster Kapelle und Dorf Hirzenhain, um ein Stift anzulegen. 1448 wird die Kirche geweiht; der Erzbischof von Mainz, der Propst des Stiftes Mariagreden als zuständiger Archidiakon stimmen der Gründung zu. Stiftungen der Familien von Eppstein, von Isenberg, von Ziegenhain, von Hanau und des regionalen Niederadels vergrößern den Besitz des Klosters. Die Stiftskirche ist im 15. Jahrhundert ein wichtiger Wallfahrtsort, den die Herren von Eppstein fördern und der besonders von Kaufleuten aus Mainz, Frankfurt und Nürnberg aufgesucht wird. In der Kirche sind zahlreiche Mitglieder der Eppstein-Königsteiner Grafenfamilie bestattet. Das Stift erwirbt umfangreichen Grundbesitz.

Im Bauernkrieg werden die Gebäude stark zerstört. 1568 wird das Stift aufgehoben und als Lateinschule (bis 1595) eingerichtet, in gemeinsamem Besitz von Isenburg-Büdingen, Hanau und Stolberg-Königstein.

1601 fällt Hirzenhain an Stolberg-Ortenberg. Im Dreißigjährigen Krieg erfolgt ein Restitutionsversuch durch Kloster Ilbenstadt 1629, der misslingt.

Gründungsjahr:

1437

Gründer:

Brüder Eberhard, Gottfried, Eberhard, Johann und Werner von Eppenstein

Aufhebungsjahr:

1568

Organisation:

Sechs Kanoniker aus Kloster Böddeken bilden den ersten Augustinerchorherrenkonvent.

Patrozinien:

Maria, Anna und Antonius (1437)

Besitz

Besitz:

Der Besitz ist in einem Kopialbuch aufgelistet.

Ausstattung

Gebäude:

Die spätgotische Kirche wird 1448 geweiht.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kulturdenkmal Klosterkeller)

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kulturdenkmal Ehemaliges Augustinerkloster St. Maria)

Sonstiges:

Zum Besitz des Stiftes gehört eine Waldschmiede, aus der sich ein Eisenwerk entwickelt, das 1678 die Familie Buderus, übernimmt. Sie baut die ersten Hochöfen der Buderus-Eisenwerke.

Nachweise

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30184

GND-Nummer Bauwerk:

4400754-1

Zitierweise
„Kloster Hirzenhain, Gemeinde Hirzenhain“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12914> (Stand: 16.1.2021)
Indizes

Sachbegriffe: