Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
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5614 Limburg (Lahn)
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Ortskennziffer
53300904010

Wilhelmitenkloster Limburg

114 m über NN
Gemarkung Limburg, Gemeinde Limburg a. d. Lahn, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Mönche des Wilhelmitenordens lassen sich im 13.Jahrhundert in Limburg auf einem Wehr an der Lahn nieder. Aufgrund der Hochwassergefahr wird das Kloster verlegt. Zum Kloster gehören Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Gärten, Weinberge, Quellen, Gewerbestellen, eine Kirche und ein Friedhof. 1568 fällt es an die Stadt.

Orden:

Wilhelmiten

Ordensprovinz:

Provincia in Alimannia in Superiori

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Trier, Erzbistum Trier, Archidiakonat St Lubentius Dietkirchen

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • 1220-1406: Herrschaft Isenburg-Limburg
  • 1406-1568: Kurfürstentum Trier

Historische Namensformen:

Lage:

Das Kloster (1312-1317) wird auf der unteren Lahninsel an der Lahnbrücke errichtet, ab 1317 vor das innere Diezer Tor verlegt; es bleibt über eine Holzbrücke mit dem rechten Lahnufer verbunden.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3433497, 5584374
UTM: 32 U 433449 5582580
WGS84: 50.391505° N, 8.063751° O

Geschichte

Geschichte:

Im 14.Jahrhundert wird auf dem Gelände des Zisterzienserklosters Eberbach eine Klosteranlage der Wilhelmiten errichtet, für die jährlich Pacht gezahlt wird im Erbacher Hof. Zum Kloster gehören Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Gärten, Weinberge, Quellen, Gewerbestellen, eine Kirche und ein Friedhof. Die Mönchsgemeinschaft lebt überwiegend von Spenden, Schenkungen, einigen Miet- und Pachteinnahmen. Sie wird von einem Prior geleitet, übernimmt in der Stadt seelsorgerische Aufgaben für das Hospital. Der Konvent betreut eine Jakobs- und eine St.Annabruderschaft, sorgt für die Einhaltung der Regeln, die Bestattung der Mitglieder, leitet Prozessionen und erhält dafür Naturalien und Geld. Die Klosterkirche St.Wilhelm, nun umbenannt in St.Anna, wird seit 1511 zu einem Pilgerzentrum zu Annareliquien, betreut durch die Wilhelmiten.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts leben nur noch vier Konventuale mit einem Prior in der Niederlassung, 1562 stirbt er letzte Insasse. 1573 übergibt der Erzbischof von Trier in einem Tausch die Gebäude an die Stadt, in die das Bürgerhospital verlegt wird.

Ersterwähnung:

1322

Gründungsjahr:

1312-1317

Aufhebungsjahr:

1568

Patrozinien:

Anna

Besitz

Besitz:

Das Kloster hat nur geringen Grundbesitz, den es in der Regel verpachtet. In Limburg gehören Häuser am Rossmarkt, in der Milchgasse und am Heumarkt neben einigen Gärten und Weinbergen dazu, im Umland Besitz in Offheim und Oberweyer.

Niederlassungen:

Zum Kloster gehört auch eine Klause in Fachingen, in der Nonnen seit Ende des 14. Jahrhunderts leben. 1458 erhält der Konvent das Patronatsrecht an der Kapelle des Hl.Georg in Fachingen durch die Familie zu Westerburg und Schaumburg geschenkt. 1472 wird die Niederlassung mit Zustimmung des Papstes in ein Kloster der Wilhelmitinnen umgewandelt.

1574 wird die Klause in Fachingen aufgehoben.

Ausstattung

Gebäude:

In die Klosteranlage wird 1573 das um 1300 gegründete Hospital zum Hl. Geist verlegt. In der St.Anna Kirche des Klosters befinden sich hochwertige mittelalterliche Glasmalereien. Zur Ausstattung mit mittelalterlichen Glasfenstern vgl. Limburg, Pfarrkirche St. Anna

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kulturdenkmal Wilhelmitenkloster und Klosterkirche St. Wilhelm, später Hospital und Hospitalkirche St. Anna)

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30239

Zitierweise
„Wilhelmitenkloster Limburg, Gemeinde Limburg a. d. Lahn“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/10687> (Stand: 27.1.2021)
Indizes

Sachbegriffe: