Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5119 Kirchhain
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Ortskennziffer
53401107010

Deutschordenshof in Kirchhain

219 m über NN
Gemarkung Kirchhain, Gemeinde Kirchhain, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Die große Niederlassung in Kirchhain gehört seit dem 13.Jahrhundert dem Deutschen Orden in Marburg. Sie ist Teil eines Systems von Höfen, die der Deutsche Orden in der Region erwirbt und anlegt.

Orden:

Deutscher Orden

Ordensprovinz:

Ballei Hessen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Stephan Mainz, Dekanat Amöneburg

Typ:

Klosterhof

Territorium:

Historische Namensformen:

  • hospitali sancte Marie Teutonicorum Jerosolimitano .... omnia bona ... in .... Werflo (1234) [Wyss, UB Deutscher Orden 1, S. 44 - 45, Nr. 45]
  • advocatiam ville, que Chirkhain nuncupatur, quondam autem Werflo ... hospitali beate virginis Jerosolimitano domus Theutonicorum (1244) [Wyss, UB Deutscher Orden 1, S. 68 - 70, Nr. 75]

Lagebezug:

11 km nordöstlich von Marburg

Lage:

Der Hof (Gillhof) liegt südwestlich unterhalb des Kirchberges an der Wohra.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3495036, 5632333
UTM: 32 U 494964 5630520
WGS84: 50.826376° N, 8.928493° O

Geschichte

Geschichte:

1234 schenkt der Landgraf von Hessen-Thüringen dem Deutschen Orden zu Marburg Grundbesitz in Kirchhain. 1244 verkaufen die Herren von Merlau die Vogtei über das Dorf an den Deutschen Orden in Marburg. Durch weitere Erwerbungen entsteht ein großer grundherrschaftlicher Besitz mit Vogtei-, Gerichts-, Zehnt- und Pfarrrechten, zu dem 1358 elf Höfe, fast 500 Morgen Ackerland und 300 Morgen Wiesen, eine Mühle und weitere Gebäude gehören. Seit 1321 werden die Vorsteher Vögte, seit 1401 Komture genannt. In dem Stadthof leben meist zwei Brüder, die den großen Hof verwalten und finanziell selbständig wirtschaften. Er dient auch als Hebe- und Sammelstelle für Natural- und Geldabgaben aus der Umgebung. Mit der Stadtwerdung Kirchhains verliert der Deutsche Orden seinen Einfluss und tritt 1370 die Vogteirechte in Kirchhain und Niederwald an die Landgrafen von Hessen ab.

1543 versucht Landgraf Philipp die Niederlassung zu annektieren, was misslingt. Ein Inventar aus dieser Zeit gibt Aufschluss über den Zustand und die Ausstattung der Gebäude. Der Ordenshof bleibt bis zur Auflösung des Deutschen Ordens 1809 bestehen.

Ersterwähnung:

1234

Aufhebungsjahr:

1809

Besitz

Besitz:

Mühlen in Obernhain und Beuern

Abhängigkeitsverhältnis:

Die Niederlassung ist dem Deutschen Ordenshaus in Marburg unterstellt.

Nachweise

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30224

Zitierweise
„Deutschordenshof in Kirchhain, Gemeinde Kirchhain“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/10641> (Stand: 25.1.2021)
Indizes

Sachbegriffe: