Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5222 Grebenau
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Ortskennziffer
53500603005

Johanniterkommende Grebenau

264 m über NN
Gemarkung Grebenau, Gemeinde Grebenau, Vogelsbergkreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Der Ritterorden der Johanniter gründet 1278 in Grebenau eine Niederlassung, die bereits hundert Jahre später an die hessischen Landgrafen fällt. Der kleine Konvent besteht weiter bis nach der Reformation.

Orden:

Johanniter

Ordensprovinz:

Ballei Wetterau

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert);

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • Landgrafschaft Hessen

Historische Namensformen:

Lagebezug:

12 km nördlich von Lauterbach

Lage:

heutiges Rathaus der Stadt im ehemaligen Johanniterkloster

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3533520, 5623168
UTM: 32 U 533432 5621358
WGS84: 50.743046° N, 9.473839° O

Geschichte

Geschichte:

Die Johanniterkommende wird vor 1278 gegründet, bald nachdem der Orden 1270 im Dorf ansässig geworden war. 1298 machen die Grafen von Castell, von Ziegenhain und anderen Orten großzügige Schenkungen an die neue Niederlassung. Der Orden vergrößert durch Zukauf von Land den Besitz, er sieht seine Aufgabe in der seelsorgerischen Betreuung des Umlandes. 1423 übertragen die Herren von Eisenbach das Patronat der Pfarrkirche in Udenheim an die Johanniter in Grebenau.

Die Abgabepflicht an den Gesamtorden zur Sicherung der Kreuzzüge, später der Unterstützung der Ordenspolitik im Mittelmeerraum führt zur prekären wirtschaftlichen Lage. 1372 wird die Niederlassung mit allem Zubehör und Inventar durch den Orden an die hessischen Landgrafen Heinrich und Hermann verkauft. Über Verpfändungen Ende des 14.Jahrhunderts kommt die Niederlassung erneut in den Besitz des Ordens und wird durch den hessischen Landgrafen Philipp 1527 an Dietrich von Plesse den Jüngeren als Erbmannlehen übergeben. Dieser stirbt 1571 und das Ordenshaus in Gebenau geht wiederum an den hessischen Landgrafen in Marburg, 1604 an Hessen- Darmstadt über.

Gründungsjahr:

vor 1278

Aufhebungsjahr:

1372

Organisation:

In Grebenau existiert ein kleiner Konvent; 1494 vermerkt eine Generalvisitation drei Ordenskapläne.

Pfarrrechte:

Udenheim

Archivgeschichte:

Archiv im Staatsarchiv Darmstadt

Besitz

Besitz:

Die Niederlassung erhält Einkünfte aus Grebenau, Alsfeld und Udenheim.

Abhängigkeitsverhältnis:

In der zweiten Hälfte des 14.Jahrhunderts ist die Kommende Nidda Grebenau untergeordnet.

Ausstattung

Denkmaltopographie:

DenkXweb Rathaus, ehemalige Johanniterkomturei

Nachweise

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30153

Zitierweise
„Johanniterkommende Grebenau, Gemeinde Grebenau“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/10634> (Stand: 10.3.2024)
Indizes

Sachbegriffe: