Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Marburger Rede des Vizekanzlers von Papen, 17. Juni 1934
Reichsvizekanzler Franz von Papen (1879–1969) hält im Auditorium maximum der Universität in Marburg auf der Jahresversammlung des Marburger Universitätsbunds eine später berühmt gewordene Rede. Das Konzept der Rede, in der von Papen die totalitäre Politik der NSDAP kritisiert, stammt von dem Juristen Edgar Jung (1894–1934), der als politischer Berater und Redenschreiber von Papens tätig ist. Die Rede wird zwar vom Rundfunk direkt übertragen, in der Öffentlichkeit danach aber totgeschwiegen.
Edgar Jung, der in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre als Politiker und Publizist Bedeutung als politischer Ideengeber und Sprachrohr der politischen Rechten gewann und als ein wichtiger Vertreter der „Konservativen Revolution“ während der Weimarer Republik gilt, wird als Verfasser der Papen-Rede am 24. Juni verhaftet und am 30. Juni im Zuge des sogenannten Röhmputsches umgebracht.
(OV/KU)
- Belege
- Wilhelm Kessler, Geschichte der Universitätsstadt Marburg, 2. Aufl., Marburg 1984, S. 136
- Schneider, Widerstand und Verfolgung, 1977, S. 238-240
- Chronik deutscher Zeitgeschichte 2/I, S. 141, 143
- Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Marburger Rede (eingesehen am 17.6.2022)
- Wikipedia: Franz von Papen (eingesehen am 17.6.2020)
- Wikipedia: Edgar Julius Jung (eingesehen am 17.6.2022)
- Empfohlene Zitierweise
- „Marburger Rede des Vizekanzlers von Papen, 17. Juni 1934“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/737> (Stand: 17.6.2022)