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Hessische Biografie

Portrait

Widukind II. Graf von Battenberg
(belegt 1238–1291)

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Battenberg, Widukind II. Graf von [ID = 8605]

belegt 20.6.1238–30.9.1291
Graf
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1238-1291 Graf von Battenberg
Familie

Vater:

Battenberg, Widukind I. Graf von, belegt 1215–1234, Graf von Wittgenstein

Partner:

  • Weilnau (?), Elisabeth Gräfin von, 1256-1291

Verwandte:

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Widukind II. war wahrscheinlich der mittlere Sohn Graf Widukinds I. von Battenberg. Folglich erhielt er um 1243 Battenberg, als die beiden Grafschaften des Hauses Wittgenstein-Battenberg unter ihm und seinem älteren Bruder Graf Siegfried I. von Wittgenstein aufgeteilt wurden. Während dieser sich außenpolitisch an die Landgrafen von Hessen anlehnte, blieb Widukind II. als Graf von Battenberg wie seine Vorgänger treuer Parteigänger der Erzbischöfe von Mainz. Eine gewichtige Rolle spielte er dabei vor allem in den Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Hessen um das Erbe der Ludowinger nach 1247, in deren Zuge er 1252 und 1259 mit Mainz jeweils ein Bündnis gegen diese schloss. Die Tatsache, dass ihm dies die Möglichkeit bot, gegen den inmitten seiner Grafschaft gelegenen landgräflichen Vorposten Frankenberg vorzugehen, dürfte diesen Schritt sicher begünstigt haben. Gleichzeitig gelang es Widukind II. durch die Verbindung mit den Erzbischöfen, deren mit der Teilung von 1238 akut gewordene Einflussnahme auf sein Herrschaftsgebiet wenigstens zeitweise zu bremsen, da ihm diese 1259 für seine Dienste die Einkünfte der mainzischen Hälfte von Battenberg verschrieben. Er schaffte es sogar, für seine Stadt Battenberg das Münzprägerecht zu erlangen und eigene Pfennige zu schlagen, die noch in der Mitte des 14. Jahrhunderts – als die Grafen von Battenberg bereits ausgestorben waren – bezeugt sind. Zu Widukinds II. militärischem Engagement im Raum Frankenberg passt auch, dass er sich nicht nur wie seine Vorfahren weiterhin um das Kloster Haina bemühte, sondern auch das Kloster Georgenberg vor Frankenberg wiederholt mit Besitz ausstattete und schließlich sogar seine Tochter Margarete als Nonne dort unterbrachte. Der Friedensschluss zwischen Mainz und Hessen, bei dem Widukind II. ebenfalls als Zeuge auftritt, dürfte das mainzische Band dann jedoch wieder derart eng um die Herrschaft der Battenberger gelegt haben, dass er dem durch seinen Sohn Hermann II. erfolgten Verkauf der halben Grafschaft an Mainz 1291 nicht mehr widersprechen konnte. Als Hermann 1296 auch die andere Hälfte veräußerte, war Widukind bereits verstorben.

Matthias Seim

Zitierweise
„Battenberg, Widukind II. Graf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/110413117X> (Stand: 28.11.2023)