Hessische Biografie
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GND-Nummer
118751484
Sonnemann, Leopold [ID = 2557]
- * 29.10.1831 Höchberg bei Würzburg, † 30.10.1909 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Frankfurt am Main Friedhof Rat-Beil-Straße, jüdisch
Textilkaufmann, Bankier, Verleger, Mäzen, Politiker, Journalist - Wirken ↑
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Werdegang:
- Schulbesuch in Offenbach am Main
- Textilkaufmann und Bankier
- seit 1856 Publizist, Gründer der „Frankfurter Handelszeitung“, Mitbegründer der Frankfurter Sozietäts-Druckerei und der Frankfurter Zeitung
- 1859 Mitbegründer des Nationalvereins
- seit 1866 Gegner Preußens, Mitgründer der Deutschen Volkspartei
- 1869-1880 Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung (Opernbau, Bibliotheken, technische Neuerungen)
- 3.3.1871-1877 und 1878-2.1884 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Wiesbaden 6 (Volkspartei)
- 4.1.1887-1892 und 1.1.1894-1896 stellvertretender Vorsitzender der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung
- 1899 gründete er zusammen mit Heinrich Weizsäcker den Städelschen Museums-Verein, den er als Vorsitzender bis 1906 führte
- Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereine, Freimaurer, bedeutender kultureller Mäzen
- war an der Finanzierung des Frankfurter Opernhauses beteiligt und förderte die Senckenbergische und Rothschild’sche Bibliothek
- Familie ↑
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Vater:
Sonnemann, Meyer, gestorben 1853, aus Bierbergen, Bayern, 1801-1853, Bankier in Höchberg, dann Frankfurt am Main
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Mutter:
Kopp, Rosalie Therese*, 1800–1853, aus Höchberg
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Partner:
- Schüler, Rosa, * Geseke in Westfalen 16.9.1835, gestorben Frankfurt am Main 30.8.1911, Heirat Frankfurt am Main 3.2.1854, Tochter des Moise gen. Moses Schüler, Kaufmann in Geseke, und der Nettchen Cohen, Rabbiner-Tochter aus Geseke
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Verwandte:
- Simon, Therese, geb. Sonnemann <Tocher>, * 1855, getauft Berlin 1905, heiratete Frankfurt 1876 Felix Simon, Direktor der Ostdeutschen Bank in Königsberg und Rittergutsbesitzer
- Simon, Heinrich <Enkel>, leitete 1909-1934 den Verlag, starb 6.5.1941 in New York
- Simon, Kurt <Enkel>
- Lasker-Schüler, Else <Nichte der Ehefrau>, 1869-1945, Dichterin, Tochter des Aron Schüler, Bankier und Bauunternahmer in Elberfeld, und der Jeannette Kissing.
- Nachweise ↑
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Quellen:
- ISG FFM Bestand S2 Nr. 256
- Forschungen F. W. Euler im Institut für Personengeschichte, Bensheim.
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 24, Berlin 2010, S. 573 f. (Heike Drummer)
- Anna Schnädelbach/Michael Lenarz/Jürgen Steen (Hrsg.), Frankfurts demokratische Moderne und Leopold Sonnemann. Jude – Verleger – Politiker – Mäzen, Frankfurt am Main 2009
- Ulrike Laufer, Leopold Sonnemann, in:
Ulrike Laufer (Hrsg.), Gründerzeit 1848–1871. Industrie & Lebensträume zwischen Vormärz und Kaiserreich
, Dresden 2008, S. 310 - Alfred Estermann, „Wo ich die Sache der Freiheit unterstützen kann...“. Dokumente zu Leopold Sonnemann, [zur Ausstellung „Leopold Sonnemann – ein Bürger für Frankfurt“], hrsg. von der Frankfurter Sparkasse, Frankfurt 1995
- Frankfurter Biographie, Bd. 2, Frankfurt am Main 1996, S. 397-399 (Reinhard Frost)
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 1043
- Gerhard Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 565 f.
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 438-447, 539
- Klaus Gerteis, Leopold Sonnemann. Ein Beitrag zur Geschichte des demokratischen Nationalstaatsgedankens in Deutschland, (Studien zur Frankfurter Geschichte 3), Frankfurt 1970
- Heinrich Simon, Leopold Sonnemann. Seine Jugendgeschichte bis zur Entstehung der „Frankfurter Zeitung“, Frankfurt 1931
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Bildquelle:
UnknownUnknown author, Sonnemann, Leopold, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)
- Zitierweise ↑
- „Sonnemann, Leopold“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118751484> (Stand: 15.4.2024)