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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 45. Sontra

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Wellingerode

Forstbezirk / Gutsbezirk · 219 m über NN
Gemarkung Mitterode, Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Gehöftgruppe

Lagebezug:

13,5 südsüdwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

2 km nördlich von Sontra, südöstlich von Mitterode im Tal der Sontra gelegen

Ersterwähnung:

1368

Siedlungsentwicklung:

1585 war das frühere Dorf Wellingerode nur noch "das Haus" (OSt)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Hof und Dorf (1407)
  • Dorf (1425 und später)
  • das Haus (1585)
  • Domäne

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3565823, 5662198
UTM: 32 U 565723 5660373
WGS84: 51.091083° N, 9.938475° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63601108003

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 131, davon 105 Ackerland (= 80,15 %), 9 Wiesen (= 6,87 %), 2 Holzungen (= 1,53 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1885: 13, davon 13 evangelisch (= 100 %)
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Zentgericht Sontra
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Adelsdorf (von Dieden)
  • 1627-1818: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen (zu Mitterode gehörig)

Altkreis:

Eschwege

Herrschaft:

1407 verpfänden die von Mitterode ihren Hof und das Dorf Welingerode sowie das Dorf Mitterode dem Landgrafen von Thüringen.

Mitte des 15. Jahrhunderts gelangt es an die Landgrafschaft Hessen und wird zu dessen Gericht bzw. Amt Sontra gerechnet.

Gemeindeentwicklung:

1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Wellingerode und Eingemeindung der Grundstücke nach Mitterode.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Wellingerode ist ursprünglich im Besitz der Herren von Muterode (Mitterode) und gelangt nach deren Aussterben 1425 an die Diede zum Fürstenstein, die ihrerseits 1807 aussterben. Sie hatten das Dorf von Hessen zu Lehen (Rev. 1425-1787). Ihre Stammväter sind nach der nahen Wüstung Ubach benannt, in deren Flur aber keine Anzeichen einer früheren Burg erkennbar sind (s. d.). Somit war vermutlich der Wohnturm Wellingerode auch schon der Stammsitz der Familie von Ubach.
  • Noch vor 1807 verkaufte der Graf von Fürstenstein jedenfalls den Besitz an Wellingerode an den westfälischen Marschall Boncheparu (Knappe). Reimer bezeichnete ihn als den "französischen Großmarschall Boucheporu". Dieser nannte sich zumindest Graf von Wellingerode, worauf der Titel aber 1813 erlosch.
  • Heute ist der Hof mit dem Herrenhaus nach mehreren späteren Besitzerwechseln in Privatbesitz.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

Pfarrzugehörigkeit:

1872 nach Mitterode eingepfarrt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wellingerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/7236> (Stand: 3.4.2024)