Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Rochus <Heiliger>
Rochus gehört zu den Heiligen des Mittelalters, die kurz nach ihrem Tode aufgrund ihres Lebenswandels und der für die Mehrheit der Bevölkerung sehr alltagsnahen Lebensumstände geachtet und verehrt wurden. Adlig, jung, fromm und zutiefst sozial verkörpert er den mittelalterlichen Helden. So litt er selbst unter der schlechten medizinischen Versorgung während einer Pestepidemie, als man ihm einen Platz im Spital verweigerte. Er wird als Spion verdächtigt, nachdem er von seiner Pilgerreise nach Rom zurückkehrte und unschuldig für fünf Jahre bis zu seinem Tode ins Gefängnis geworfen. Geboren wurde er am Ende des 13.Jahrhunderts in Montpellier und verschenkte sein Erbe knapp zwanzigjährig an die Armen der Stadt. Berichtet wird von zahlreichen Krankenheilungen, seiner persönlichen Versorgung als Pestkranker durch einen Engel und einen Hund, der ihm täglich Brot brachte. Dieses Tier findet sich zu seinen Füßen liegend häufig auf den mittelalterlichen Darstellungen; er trägt meist ein Pilgergewand mit Hut, Stab, Flasche und Tasche und zeigt an seinem Körper auffällige Wunden, die Pestbeulen. [Gedenktag: 16.08.]
Weitere Informationen zu Rochus <Heiliger> im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek