Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Petrus <Apostel>
Petrus gehört zu den zwölf Aposteln, die das Leben Jesus Christi, seine Wanderjahre und die Leidenszeit teilten und miterlebten. In allen Evangelien des Neuen Testamentes wird er als zentraler Begleiter im Leben Jesus mit besonderen Attributen vorgestellt. Er gilt als verantwortlich für den Aufbau der Christengemeinde nach dem Pfingstereignis, als erstes Oberhaupt in Rom, der die „Schlüsselgewalt“ über das Leben im Diesseits und Jenseits in den Händen hält. Ursprünglich Fischer am See Genezareth wird er nach seiner Berufung in die Gruppe um Jesus als „Menschenfischer“, als Hirte (Lämmer = Gemeindemitglieder) und als „Kephas“ = Fels der Gemeinde, gekennzeichnet. In der Leidensgeschichte (Passion) Jesus übernimmt er eine besondere Rolle, da er einerseits in allen Stationen vom Letzten Abendmahl über die Gefangennahme Jesus bis zur Kreuzigung anwesend ist, andererseits aber seine Gefolgschaft für Jesus verleugnet, dies jedoch bereut. Nach dem Tode und der Himmelfahrt Christi übernimmt er die ihm zugedachte Führungsrolle in der jungen Gemeinde, wirkt zahlreich Wunder, verbringt einige Zeit im Gefängnis und fährt mit Paulus nach Rom. Hier wird er von dem römischen Kaiser Nero, inhaftiert und zum Tode verurteilt. Auf eigenen Wunsch hin wird er umgekehrt gekreuzigt im Jahr 64. Sehr früh hat sich ein besonderer Darstellungstypus für Petrus entwickelt mit einem Rundkopf, Locken und Backenbart; er trägt Tunika und Mantel wie die meisten Apostel; häufige Beigaben sind Schlüssel, eine Kreuz, ein Buch oder auch ein Hahn, der an die Verleugnung Christi erinnert. [Gedenktag: 29.06.]
Weitere Informationen zu Petrus <Apostel> im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek