Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen
Benedikt von Nursia
Benedikt von Nursia gilt als Begründer des europäischen Mönchtums, das besonders im Mittelalter die abendländische Kultur, Wissenschaft und Kunst geprägt und gefördert hat. Mit seiner Anweisung „Ora et labora“ hat er die zentralen Elemente des Klosterlebens in eine griffige Formel gebracht. Er wurde 480 in Nursia in Italien als Kind einer reichen, adligen Familie geboren und erhielt eine sehr gute schulische Ausbildung. Bereits als Jugendlicher entschied er sich mit 14 für ein Leben im Gebet in der Einsamkeit und lebte in einer Höhle. Mönche eines nahegelegenen Klosters sollen ihn zum Abt berufen haben; da er jedoch eine sehr strenge Lebensweise verfocht, versuchten sie ihn mit einem Becher Wein zu vergiften. Als er das Kreuzzeichen darüber schlug, entschwand eine Schlange mit dem Gift. Sein Ruf als frommer und wundertätiger Mann verbreitete sich und er fand viele Nachahmer. Für diese begründete er eine Vielzahl an Klöstern, besonders berühmt das auf dem Monte Casino, einer antiken Tempelstätte. Hier fasste er im Alter von 48 seine Vorstellungen vom Klosterleben in der „Heiligen Regel“ zusammen, die zur Grundlage für die vielen Benediktinerklöster in ganz Europa wurde. Noch heute lebt man im Kloster nach der benediktinischen Ordensregel, die über die Jahrhunderte hin ihre Gültigkeit bewahrt hat. Dargestellt wird er meist als Abt mit Stab und Buch, oft mit einem Becher in der Hand, aus dem sich eine Giftschlange ringelt.
Weitere Informationen zu Benedikt von Nursia im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek