Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg
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- Gerichtsplatz in Heßlar
Weitere Informationen
Heßlar
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Stadtteil · 260 m über NN
Gemeinde Felsberg, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4 km westlich von Melsungen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte zwischen Eder und Fulda. Die Kirche befindet sich an exponierter Stelle in der Ortsmitte. Im Westen verläuft die A 7, im Süden die B 253, Verbindungsstraßen führen nach Felsberg, Melsungen und Melgershausen.
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Ersterwähnung:
1061
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Siedlungsentwicklung:
Aus dem Gebiet des unteren Edertals um Felsberg-Gensungen und den Höhen des Quillerwaldes sind archäologische Zeugnisse nahezu aller vor- und frühgeschichtlichen Epochen bekannt.
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Historische Namensformen:
- Haselare (1061) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 108; Druck: Karl Wenck, Zur Geschichte des Hessengaus, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 36 (1903), S. 273-276, Anhang II]
- Hesselere, in; Heseler, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, 61 (1936), S. 35-120, hier S. 93]
- Heslere, in (1295) [HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 17]
- Heseler (1351) [HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 46]
- Hesseler (1360) [Abschrift Landgrafen-Regesten online Nr. 11559]
- Hesseler (1403) [HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 82]
- Heysseler (1493) [HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 407]
- Heßeler (1585) [Der ökonomische Staat, S. 80]
- Häseler (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
- Hesslar (1926) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 232 f.]
- Heßlar
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1061)
- Dorf (1295)
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Älteste Gemarkungskarte:
1694
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3533964, 5666600
UTM: 32 U 533876 5664773
WGS84: 51.133418° N, 9.484171° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634003090
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 206, davon 160 Acker (= 77.67 %), 28 Wiesen (= 13.59 %), 2 Holzungen (= 0.97 %)
- 1961 (Hektar): 211, davon 0 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 25 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 27 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 304, davon 304 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 305, davon 253 evangelisch (= 82.95 %), 45 katholisch (= 14.75 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1061: Provinz Hessen, Grafschaft des Werner, die Maden genannt wird (in provincia Hassia in comitatu Werinheri qui dicitur Madena)
- 1360: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
- 1403/05: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Gensungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Melsungen
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Gericht:
- Einst zum Gericht Gensungen gehörig (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 91).
- vor 1822: Kurhessisches Amt Felsberg
- 1822: Justizamt Felsberg
- 1867: Amtsgericht Felsberg
- 1879: Amtsgericht Felsberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
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Herrschaft:
1061 tätigen der Edle Erenfrid und seine Ehefrau Rucela einen Gütertausch mit dem Kloster Fulda und begeben sich damit in dessen Lehnsherrschaft. Sie übertragen dem Abt Widerad von Fulda verschiedene Güter in Provinz Hessen in der Grafschaft Werners, die Maden genannt wird, u.a. in Hesslar, und erhalten sie zu Lehen zurück. Außerdem erhalten sie den Hof Morschen als Lehen.
1360 erlässt Landgraf Heinrich zu Hessen für die Burgmannen und Bürger zu Felsberg und für die Bewohner von fünf umliegenden Orten Vorschriften betreffend die Hegung und Nutzung des Holzes in der dasigen Mark. Unter den Dörfern wird Hesseler genannt.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Hesserode und Heßlar in die Gemeinde Gensungen. Am 31.12.1971 kam zu dieser die Gemeinde Beuern hinzu. Am 1.4.1972 folgte noch die Gemeinde Melgershausen. Am 1.1.1974 ging die Gemeinde Gensungen in der Stadtgemeinde Felsberg auf, wobei Gensungen selbst wie die anderen vier beteiligten Dörfer eigene Stadtteile wurden.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1295 belehnen Propst, Meisterin und Konvent der Nonnen in Eppenberg die Brüder Sigfried und Gerlach mit vier Hufen und zwei Höfen im Dorf Heßlar. Seitdem ist das Kloster hier als Grundherr nachweisbar.
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Zehntverhältnisse:
1209/1310 hat das Petersstift Fritzlar Anteil am Zehnten in Heßlar.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirche (1383)
- Heutige Kirche 1734 als Saalbau mit massivem Sockelgeschoss errichtet. Ältere Kirche noch bei Schleenstein (1708/10) erkennbar.
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Patrozinien:
- Maria Magdalena [1383]
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Pfarrzugehörigkeit:
1536, 1585, 1747, 1872 und 1994 Filial von Gensungen
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Gensungen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Gensunger Pfarrer Johann Kranzwerfer ab 1527.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Heimerich, Eppenberg, S. 65-66, 173
- Krummel, Ämter, S. 45-53
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 232 f. (Hesslar)
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 91
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 91
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 198
- Zitierweise ↑
- „Heßlar, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4921> (Stand: 26.11.2022)